3. Dezember
Natürlich war das geheimnisvolle Verschwinden des Weihnachtsmannes das Gesprächsthema Nummer eins in der Stadt und die Empörung in Snowflake Hollow erreichte biblische Ausmaße. Holly und Nick wurden von den Bewohnern mit einer Flut von Hinweisen überschüttet – und jeder Tipp war schräger als der vorherige. Was sie alle gemeinsam hatten, waren die Überreste von Glitzer und Zuckerstangen. Doch jedes Mal fehlte vom Weihnachtsmann jegliche Spur.
Während Nick sich durch die fragwürdige Beweislage wühlte, nahm sich Holly vor, die Stadt nach weiteren Anhaltspunkten zu durchkämmen. Dabei tauchte sie ein in die liebenswerte Verrücktheit von Snowflake Hollow. Singende Chöre, die an Weihnachtsliedern feilten, Plätzchenbäcker, die aussahen, als wären sie in eine Mehl-Explosion geraten, und aufgeregte Kinder, die den Weihnachtsmann sehnsüchtig erwarteten. Die Stadt pulsierte vor vorweihnachtlichem Leben. Neue Hinweise ließen sich allerdings nicht finden.
Bis sich ein paar Tage später das Bild an den Tatorten änderte. Neben den üblichen Spuren lagen plötzlich Pakete in allen Größen und Formen. Beim genauen Hinsehen stellten Holly und Nick fest, dass es sich nicht um liebevoll verpackte Geschenke handelte, sondern um übel riechende Kartons. Der Inhalt? Stinkbomben.
Holly zitierte Nick zu einer kurzfristigen Lagebesprechung auf die Wache. Als er sich auf der anderen Seite ihres Schreibtisches niederließ, rümpfte sie die Nase.
»Merry, wann haben Sie zuletzt geduscht?«
»Heute Morgen, wie immer.«
»Und warum stinken Sie dann so?«
»Wir hatten es mit einer besonders großen Stinkbombe zu tun, die beim Abtransport runtergefallen und explodiert ist.«
Holly kniff sich in den Nasenrücken, um ihre Geduld zu bewahren. »So kann das nicht weitergehen. Wir müssen alle verfügbaren Ressourcen mobilisieren und diesen Fall schleunigst aufklären. Hängen Sie sich rein, Merry. Die Kinder von Snowflake Hollow zählen auf uns.«
Damit entließ sie Nick, sprang auf und riss die Fenster ihres Büros weit auf, in der Hoffnung, dass frische Luft bei der Lösung dieses verrückten Falls helfen könnte.
Jennas Kaffeekasse
Wenn ihr das Bedürfnis habt, euch für meine Arbeit bedanken zu wollen, ladet mich gerne auf einen Kaffee ein. Ich danke euch!