12. Dezember
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Holly und Nick trafen sich wie verabredet am nächsten Morgen vor dem Vereinsgebäude. Es handelte sich um eine eher harmlos wirkende Einrichtung, die Gutes für die Senioren der Stadt tat. Warum aber ließ sich das diffuse Gefühl, dass hinter den Kulissen mehr vor sich ging, als es schien, nicht abschütteln, welches Holly beim Betreten des Eingangsbereichs sofort überkam?
Als die Frau hinter dem Tresen – eine zierliche ältere Erscheinung mit hagerem Gesicht und einem verkniffenen Zug um den Mund – sie misstrauisch beäugte, blieb Holly abrupt stehen. Mit einer Hand auf seinem Arm stoppte sie Officer Merry ebenfalls.
»Spüren Sie das auch, Merry? Irgendetwas geht hier vor sich.«
Seine Augen wirkten wie unnachgiebiger Stahl, als er sich mit ernstem Blick im Foyer des Wohltätigkeitsvereins umsah. Mit einem Nicken bestätigte er Hollys Instinkt.
»Wir müssen vorsichtig sein. Was ist, wenn einer von ihnen der Grinch ist? Wir wissen nicht, wie er reagieren wird, wenn er enttarnt wird.«
Holly nickte zustimmend und trat an den Empfangstresen, Merry dicht auf ihren Fersen. Ihn hinter sich stehen zu haben, wirkte sich beruhigend auf ihre Nerven aus. Aber was könnte in einem Gebäude, welches sich für das Wohlergehen der älteren Bevölkerung einsetzte, schon schiefgehen?
Die Frau sah weiter aus argwöhnisch dreinblickenden Augen zu ihnen auf, ohne ein Wort zu sagen.
»Entschuldigen Sie die Störung«, begann Nick höflich, nachdem er und Holly ihre Dienstmarken gezeigt hatten. »Wir haben ein paar Fragen im Zusammenhang mit den jüngsten Vorfällen in der Stadt. Ist die Vorsitzende des Vereins zu sprechen?«
»Ist sie nicht. Ich wüsste auch nicht, wie wir Ihnen weiterhelfen könnten«, war die niederschmetternde Antwort, die ihnen entgegenprallte.
Holly atmete tief durch, um nicht die Fassung zu verlieren.
»Es sind wirklich nur ein paar harmlose Fragen. Alle Anwohner von Snowflake Hollow werden zu dem aktuellen Fall des verschwundenen Weihnachtsmanns befragt.«
»Also hier ist er nicht. War es das dann?« Aus zusammengekniffenen Augen sah die überaus hilfsbereite und entgegenkommende Empfangsdame zu dem Ermittlerduo auf.
Bevor Holly aus der Haut fahren und sie anschnauzen konnte, spürte sie eine Hand auf ihrem Rücken, die in beruhigenden Kreisen darüber strich. Sie nahm einen tiefen Atemzug, um sich zu sammeln. Und fuhr herum, als im nächsten Augenblick eine weitere Person das Foyer betrat und sie ansprach.
Jennas Kaffeekasse
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